Gefahrenbewusstes Verhalten im Karneval – wenn et Trömmelche jeht…
Die Karnevalstage stehen vor der Tür und in den Hochburgen herrscht reges Treiben. Die Stimmung steigt. Die Jecken feiern ausgelassen. Das ein oder andere Bier oder Schnäpsle lassen den Ernst des Lebens schnell vergessen.
Leider gibt es neben Kamelle fangen, Singen und Schunkeln auch die anderen Seiten des Karnevals: Überfälle, Diebstähle und andere Straftaten!
Bitte blendet diese nicht aus! Seid achtsam, merkt euch auffällige Personen und wendet euch im Notfall frühzeitig an Polizei und andere Ersthelfer!
Hier noch einige Eckpunkte, die ihr im Hinterkopf halten solltet:
Täter spezialisieren sich auf die Freizügigkeit und Gelassenheit im Karneval
Potenzielle Täter suchen sich ihre Opfer gezielt aus. Dabei achten sie vor allem auf die Körpersprache, das Auftreten und natürlich auch auf das Verhalten der Opfer. Wer unsicher wirkt, eine zittrige Stimme hat, oder ausgelassen feiert und durch den Konsum von Alkohol eine verzögerte Reaktionsfähigkeit hat, kommt schnell als Opfer ins Spiel, ohne es zu merken.
Gefahrenquellen könnt ihr vorher reduzieren!
Ihr könnt die Gefahr, Opfer zu werden, von vornherein verringern. Haltet euch an Freunde und Bekannte und fahrt nicht alleine mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Lauft beleuchtete und belebte Straßen und sorgt dafür, dass Ihr im Notfall schnell Hilfe bekommt. Das bedeutet, setzt euch an den Notfallknopf im Zug, oder informiert eure Eltern oder Bekannte, wo ihr seid und welchen Weg ihr, wann zurücklauft. Plant eure Rückkehr am besten gleich in einer Gruppe!
Lenkt euch nicht mit dem Handy am Ohr ab und achtet stets auf eure Umgebung. Sobald euch etwas auffällt, reduziert das Risiko, in dem Ihr der Situation schnell entkommt oder diese durch eine sichere Körpersprache und ein klares: „Weg!“ ablehnt. Auch die gezielte Ansprache von anderen Personen kann hilfreich sein!
Getränke niemals unbeaufsichtigt lassen, keine geöffneten Süßigkeiten konsumieren
Immer häufiger kommen auch K.O. Tropfen ins Spiel. Lasst eure Getränke nicht unbeaufsichtigt und nehmt keine geöffneten Getränke oder Süßigkeiten von Fremden! Meldet alles Auffällige, wie beispielsweise Haut Tattoos, die verschenkt werden, und oft mit Drogen gespickt sind, direkt der Polizei!
Das Notwehrgesetz – der §32, Strafgesetzbuch
Gerade Frauen brauchen zu Karneval keine Angst haben, sich zu wehren. Die Notwehr ist in §32 des Strafgesetzbuches geregelt. So ist die Abwehr von Angriffen und die Selbstverteidigung gesetzlich gestattet. Frauen haben hier häufig eine Hemmschwele. Dabei ist es wichtig, frühzeitig zu handeln und sich aus der Gefahr zu befreien. Das gilt zur Not auch beim Einsatz von Selbstschutz und Gegenständen zur Verteidigung. Aber bitte nehmt nicht unüberlegt Taschenmesser, Pfefferspray und Co mit. Benutzt diese nur, wenn ihr im Umgang absolut sicher seid. Zu schnell geraten diese in die Hände von professionellen Angreifern und werden zu eurer eigenen Heimtücke!
Auch Taschendiebe sind vermehrt im Einsatz!
Hütet euch in Menschenmengen auch vor Taschendieben. Diese nutzen die Gelegenheit, schnell und unbemerkt, ein Handy aus der Tasche zu ziehen oder die Tasche zu entwenden. Schließt Reißverschlüsse und nehmt nur das Nötigste mit, so seid ihr weniger interessante Opfer für Raubdiebe.
Alaaf und Helau sicher genießen
Wir wünschen euch eine schöne Karnevalszeit und hoffen, dass ihr diese voll genießen könnt. Achtet auf euch selbst und euer Umfeld. Denn: Selbstsicheres Auftreten, Achtsamkeit und Selbstschutz geben euch schon einen Grundschutz. Außerdem seid ihr so bestens ausgestattet, um im Notfall richtig zu handeln.
Zur richtigen Selbstverteidigung gehört auch das gekonnte Einschätzen, bewerten und Handeln in der angespannten oder gefährlichen Situation!
In diesem Sinne sagen wir Alaaf und Helau! Lasst es euch gut gehen – von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch!